
Sachsen ist ein Land der Flüsse und Seen: Elbe und Mulde, Spree, Neiße und Elster sind auch weit über die Landesgrenzen bekannt. In den Braunkohlefolgelandschaften der Lausitz und in Mitteldeutschland sind einige der größten Seen Deutschlands entstanden. In Sachsen gibt es keine natürlichen Seen. Die meisten (Angel-) Gewässer sind Talsperren, Tagebaurestseen, Speicherseen, Rückhaltebecken, Teiche und Fließgewässer. Besonders aber durch die Tagebaurestseen ist das Angebot an Angelgewässern sehr umfangreich und vielseitig. Über 12300ha Standgewässer und knapp 2850km Fließgewässer sind in Sachsen beangelbar.
Unsere wichtigsten Reviere stellen wir Dir hier vor.
Elbe – lebendiger Strom mit Raubfischpotenzial
Zwischen Bad Schandau und Riesa zeigt sich die sächsische Elbe von einer besonders reizvollen, naturnahen Seite. Im Vergleich zu den mächtigen Abschnitten bei Magdeburg oder Hamburg wirkt der Fluss hier ruhiger, aber keineswegs weniger spannend für Angler. Gerade die Rückströmungen an Prallwirbeln, die Stromkanten sowie ruhigere Flussbereiche gelten als absolute Hotspots – hier trifft man auf eine beeindruckende Vielfalt an Fischarten.
Ein typisches Merkmal dieses Elbabschnitts ist der hohe Trübungsgrad des Wassers, bedingt durch die starke Sedimentfracht. Für Zander ideale Bedingungen! Gemeinsam mit dem Barsch zählen sie zu den Hauptakteuren unter den Elbe-Räubern. Doch auch Hechte kommen in bestimmten Flussabschnitten vor – insbesondere in ruhigeren Zonen fühlen sie sich wohl. Dort empfiehlt sich der Einsatz von flach laufenden Wobblern oder Blinkern, die stromauf geworfen und mit der Strömung zurückgeführt werden. Auch wenn die Elbe nicht als klassisches Hechtrevier gilt, sollte man jederzeit mit einem kampfstarken Fisch rechnen.
Barsche: Herausforderung mit Belohnung
Großbarsche – also Exemplare jenseits der 35-Zentimeter-Marke – zu überlisten, ist im Elbstrom durch das Überangebot an Schwarzmundgrundeln nicht ganz einfach. Gute Chancen hat man an typischen Hechtstellen, wo sich Barsche oft in deren Gesellschaft aufhalten. Besonders effektiv: kleine Spinner und Wobbler. Die beste Fangzeit liegt zwischen Herbst und Winter – ab Oktober bis Januar stehen die Chancen auf kapitale Barsche besonders gut. In den wärmeren Monaten von Februar bis September sind die Räuber auf Brutfische fixiert, was das Angeln mit Kunstködern etwas anspruchsvoller macht.
Waller, Rapfen & Co – Spannung garantiert
Auch Welse mit beeindruckenden Längen von bis zu 1,50 Metern wurden in der Elbe bereits mehrfach gefangen. Erfolgversprechend sind insbesondere die Bereiche oberhalb und unterhalb von Bad Schandau sowie die Strecke zwischen Johannstadt und dem Blauen Wunder in Dresden – hier lohnt sich jede Session.
Besonders spannend für Raubfischangler ist auch der Rapfen: schnell, aggressiv und kraftvoll. In den warmen Sommermonaten hört man oft das markante Klatschen der raubenden Fische an der Oberfläche – ein spektakuläres Naturerlebnis. Einfach zu fangen sind diese pfeilschnellen Räuber allerdings nicht. Ob mit Wobblern, Gummifischen, Blinkern oder klassischen Rapfenbleien – wichtig ist, dass der Köder schnell und oberflächennah in der Strömung präsentiert wird.
Friedfischangeln an der Elbe – Ruhe, Technik & feine Bisse
Auch Friedfischangler kommen an der Elbe voll auf ihre Kosten. Besonders in den Außenkurven des Stroms erzielen erfahrene Angler mit langen Kopfruten beachtliche Fänge, allen voran Brassen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt hier im gezielten Anfüttern – wer Geduld und Taktik mitbringt, wird belohnt.
Für Einsteiger oder weniger erfahrene Angler empfiehlt sich das Stippen oder Feedern in ruhigeren Altwassern, Seitenarmen oder Hafenbecken. Hier tummeln sich nicht nur Brassen, sondern auch Güstern, Rotaugen und Lauben – ein buntes Miteinander am Haken.
Ein besonderes Highlight für viele Friedfischfans: der Karpfen, gern auch als „König der Friedfische“ bezeichnet. Diese kraftvollen Bartelträger bevorzugen stille Plätze in Altarmen und Nebengewässern, wo sie sich mit etwas Anfütterung auch in kapitalen Größen – bis über 20 Pfund – fangen lassen.
Achtung Grundel! – Ein kleiner Tipp gegen unerwünschte Beifänge
Ein echtes Ärgernis für viele Friedfischangler ist die Schwarzmundgrundel, die sich besonders in strömungsberuhigten Bereichen in großer Zahl zeigt. Nicht selten beißt sie schneller zu als der eigentliche Zielfisch. Doch es gibt einen simplen Trick: Mit auftreibenden Ködern, die mithilfe spezieller Auftriebskörper etwa 10 bis 20 cm über dem Grund schweben, lässt sich die Grundelplage gezielt umgehen. So bleibt der Köder für Rotauge, Brasse & Co. sichtbar – aber außerhalb der Reichweite der am Grund lebenden Störenfriede.
🏞️ Lausitzer Seenland & Sächsische Talsperren – Tiefes Wasser, starke Fische
Nur rund eine Stunde von Dresden entfernt liegt das Lausitzer Seenland – eine vielseitige Angeldestination mit tiefen Tagebauseen, versteckten Teichen und ruhigen Flüssen. Wer hier angelt, findet nicht nur Stille und Natur, sondern auch beeindruckende Fänge.
🎣 Top-Seen der Lausitz:
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Senftenberger See
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Bärwalder See
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Dreiweiberner See
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Gräbendorfer See
🌊 Sächsische Talsperren – Eldorado für Salmonidenangler
Die sächsischen Talsperren bieten nicht nur malerische Kulissen, sondern auch beste Bedingungen für das Angeln auf Salmoniden. Hier lassen sich Regenbogenforelle, Bachforelle und sogar Saibling mit feinem Gerät und der richtigen Technik überlisten. Besonders in den kühleren Monaten oder in den Morgenstunden sind diese Gewässer ein echtes Highlight für Spinn- und Fliegenfischer.
Ob mit Spinner, kleinen Wobblern oder klassischer Fliege – wer Geduld und Köderwahl beherrscht, hat gute Chancen auf echte Traumfische in tiefem, klarem Wasser.
Angeln im Leipziger Neuseenland & Umgebung
Das Leipziger Neuseenland ist weit mehr als eine touristische Nachfolgelandschaft ehemaliger Tagebaue – es ist ein echtes Paradies für Angler! Zwischen klaren Seen, verträumten Uferzonen und fischreichen Flüssen finden Raubfischjäger, Friedfischfreunde und Bootsangler gleichermaßen ihr Revier. Ob beim Spinnfischen auf Hecht & Zander, Karpfenangeln in stillen Buchten oder Friedfischangeln vom Boot aus – hier schlagen Anglerherzen höher.
🎣 Top-Gewässer im Leipziger Neuseenland
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Cospudener See – kristallklar und fischreich, besonders für Zander und Hecht spannend
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Markkleeberger See – ideal für Bootsangler und Spinnfischer
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Zwenkauer See – großer, tiefer See mit viel Potenzial auf Barsch und Wels
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Störmthaler See – besonders interessant für Bellybootangler
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Kulkwitzer See – bekannt für seine gute Wasserqualität und abwechslungsreiche Fischbestände
Viele der Seen bieten zudem gute Infrastruktur mit Bootsverleih, Angelstegen und Parkplätzen. Der Zugang zum Wasser ist vielerorts komfortabel, was sowohl für spontane Kurztrips als auch ausgedehnte Angeltage beste Voraussetzungen schafft.
🛶 Bootsangeln & Geheimtipps
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In vielen Seen ist Bootsangeln (auch mit Bellyboot) erlaubt
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Ruhige Uferzonen und Teiche bieten exzellente Bedingungen für Karpfen- und Aalangler
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Flüsse wie die Spree, Schwarze Elster, Weiße Elster und Neiße sind weitere abwechslungsreiche Reviere
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Geheimtipp: Wenig beangelte Teiche der Lausitz – perfekt für Naturangler & Abenteurer
Tipp: „Raubfisch Hop-On-Top“ – geführter Ganztagestrip mit Guide und Top-Spots für Hecht, Zander, Barsch & Salmoniden